
Marlies Schulte stellt ihre Werke bis zum 19. April im Kapitelsaal aus.
Auf ihrer Reise von Hamburg in den Luberon hätte Marlies Schulte einfach vorbeifahren können. Sie hätte das Autobahnschild mit dem Bild des Doms von Toul leicht ignorieren können… Doch sie hielt an und dachte (über den Dom) : « Wenn du hässlich bist, fahre ich weiter ». Das imposante gotische Bauwerk faszinierte sie, und sie wagte sich sogar in den Kreuzgang. Dort traf sie den Domherrn, Pater Jacky Détré, der ihr einen Blick in den Kapitelsaal gewährte. Das Licht dort zog sie in seinen Bann. «Ein idealer Ort für eine Ausstellung», dachte die Künstlerin Marlies Schulte.
Chemie auf Metall
Anfang April verließ sie Deutschland mit ihrem vollgepackten Transporter und präsentiert ihre Kunstwerke nun im Kreuzgang des Doms im Rahmen der Ausstellung “Licht”. Die ehemalige Spanisch- und Französischlehrerin – daher ihre fließenden Molierekenntnisse ! – hat eigens für diese Ausstellung zwölf großformatige Leinwände gemalt, die von dem Ort inspiriert sind. Sie brachte außerdem rund dreißig Metallarbeiten mit, die sie in ihrer Küche mit Maske und Schutzbrille gefertigt hatte. « Es sind Messing – oder Kupferplatten, auf die ich eine chemische Lösung, zum Beispiel Ammoniak, auftrage », erklärt sie, und einige andere Zutaten, deren Geheimnisse sie eifersüchtig hütet, um ihren Kreationen beispielsweise türkisfarbene Töne zu verleihen. Marlies Schulte arbeitet seit fünf Jahren mit Metall, nachdem sie ein Praktikum in Frankreich absolviert hatte. « Es gibt Überraschungen, und manchmal ist die Rückseite schöner als die Vorderseite », lacht sie. Sie hat auch einige Trockenpastelle aufgehängt, von denen Licht auszugehen scheint und die ihre Persönlichkeit widerspiegeln. Die Malerin ist noch bis zum 19. April in Toul zu sehen.
Ausstellungseröffnung heute Nachmittag um 17 Uhr
Zu sehen bis zum 19. April, von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Eintritt frei.
Text and photo : S.M.